André Citroën erwarb 1900 das Patent für ein Herstellungsverfahren für eine Verzahnungsmaschine und gründete mit diesem Produktionsschwerpunkt ein Unternehmen. 1915 rüstete er die Produktion um und verdiente mit dem Bau von Schrapnellgranaten genug Startkapital, um nach Ende des Ersten Weltkrieges auf die Automobilherstellung umstellen zu können. 1919 ging das erste in Großserie gebaute europäische Automobil, der Citroën Typ A, vom Band. Der elektrische Anlasser und das Reserverad an diesem Fahrzeug waren in jener Zeit eine Besonderheit. Zwischen 1919 und 1934 führte Citroen einige Neuheiten ein, die den Markt der Automobile noch heute maßgeblich prägen. So bot die Firma 1921 bereits Leasing- und Leihwagen an, gab ab 1929 eine einjährige Garantie auf Neuwagen und führte 1934 den serienmäßigen Frontantrieb ein.

Die Weltwirtschaftskrise, die Spielernatur André Citroëns und die hohen Entwicklungskosten für das neue Modell Traction Avant brachten die Firma in finanzielle Schwierigkeiten. Sie meldete 1934 Konkurs an und die Gebrüder Michelin übernahmen die Firma. Ihrer Weitsicht ist zu verdanken, dass das fast fertig entwickelte neue Modell auf den Markt kam. Dieses Fahrzeug sollte den Automobilmarkt revolutionieren, doch das ahnte damals noch niemand.

Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete die Entwicklungsabteilung daran, Energieträger wie Alkohol, Gas oder Strom für den Fahrzeugbetrieb nutzbar zu machen, um die Auswirkungen der Benzinrationierung zu kompensieren. Danach wurden die Vorkriegsmodelle weitergebaut.

Heutzutage ist von diesem Glanz wenig übrig geblieben. Citroen ist, hinter Renault und Peugeot, nur noch der drittgrößte Automobilhersteller in Frankreich. Das Unternehmen versucht, möglichst viele Nischen gleichzeitig zu bedienen. Die Produktpalette umfasst Gebrauchsfahrzeuge, Unter- und Mittelklasse-, sowie Oberklasselimousinen. Bezeichnend für die Produktionsphilosophie der Firma Citroen ist, dass jedes neue Modell nur selten Elemente des jeweiligen Vorgängers übernimmt. Das Unternehmen strebt stetig danach, Innovationen unmittelbar umzusetzen und neue Technologien sofort dann zu testen, wenn die Technik es den Ingenieuren ermöglicht.

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